shz | Park mit Entschleunigungspotenzial für die ehemalige FlaRak-Station

von Anke Lüneburg

Anke Lüneburg und Thomas Albertin stellen Machbarkeitsstudie für Entwicklung auf dem ehemaligen FlaRak-Gelände bei Waabser Einwohnerversammlung vor.

Waabs | Was soll aus dem ehemaligen Bundeswehrgelände im Waabser Ortsteil Flintholm werden? Ein Arbeitskreis mit Bürgern und Gemeindevertretern hatte eine umfangreiche Ideensammlung zusammengetragen. Ob und wie die Ideen auf dem sogenannten FlaRak-Gelände realisierbar sind, dazu hat das Büro „vota“ im Auftrag der Gemeinde eine Machbarkeitsstudie für ein ganzjähriges Nutzungskonzept erarbeitet. Anke Lüneburg und Thomas Albertin stellten die Ideen bei einer Einwohnerversammlung am Montagabend vor.

„Wir wollen, dass alle Bürger den gleichen Wissenstand haben, wie wir“, begrüßte Bürgermeister Udo Steinacker fast 80 Besucher im Restaurant Meeresblick. Daher war auch keine weitere Diskussion über die Ideen vorgesehen, bat Steinacker um Verständnis.

Lüneburg und Albertin hoben die besondere Lage der 10,6 Hektar großen Fläche hoch über der Ostsee hervor. Auf der Grundlage des von Gemeinde und Bürgern gewünschten Schwerpunktthemas „Parkgestaltung und Entschleunigung“ hatten sie ihr Konzept erstellt. Dabei galt es zu berücksichtigen, dass die Gemeinde die Planungs- und Bewirtschaftsungshoheit über den Standort behalten möchte. Zudem sei den Auftraggebern bewusst, dass kaum Angebote im Konzept enthalten seien, die einen Gewinn versprechen, so Lüneburg in ihrer Einführung.

Im Detail schlugen sie den Bau einer Aussichtsplattform vor. Dies sei in der Region ein Alleinstellungsmerkmal. Ein nicht überdachter Veranstaltungsbereich könnte vielfache Nutzung finden. Um den Veranstaltungsplatz könnten Grillhütten oder Tagungszelte errichtet werden.

Daran anschließen könnte sich ein Waldspielplatz, der ein Anziehungspunkt für Familien aus der ganzen Region sein könne. Zum Einsatz kämen Naturmaterialien, die sich ideal in das natürliche Gelände einpassen würden.

Mit der Anlage eines Barfußparks samt Kneipp-Wasserbecken, könnten zwei weitere Anziehungspunkte geschaffen werden. Hier könnten vermutlich auch Einnahmen generiert werden, so Lüneburg. Auf großes Interesse würde derzeit auch das Angebot zum Bogenschießen stoßen. Hier wäre es denkbar, dass Veranstalter die Anlage mieten und Geräte verliehen. Attraktiv und hervorragend in das Gelände einpassen würde sich auch eine Adventure-Minigolfanlage. Im Trend seien auch Boulebahnen, die das Freizeit- und Entspannungsangebot erweiterten.

Auf Grund der Größe des Areals komme auch die Schaffung von Kleingarten-Schaugärten in Frage. Sie könnten Bausteine sein, um Bürger zum Mitmachen zu animieren, ergänzte Albertin.

Für die noch im Gelände vorhandenen Beton-Shelter (Splitterschutzwände) schlug Albertin eine einfache Überdachung vor. Sie könnten als Lagerplatz oder Kletteranlage je nach Aufwand auch zum Wohnen hergerichtet werden. Um den Aspekt des touristischen Wohnens darzustellen, schlugen die Planer vor, sogenannte Schlaftonnen oder Schäferwagen anzuschaffen. Da sich weder in der Tonne noch im Schäferwagen Küchen und Sanitäranlagen befinden, müsse der Bau einer Selbstversorgerküche und von Sanitäranlagen erwogen werden. Attraktiv und stark nachgefragt sei auch der Bau und Betrieb eines Wohnmobilstellplatzes. Hier könnten auch Pachten erwirtschaftet werden, so die Planer. Unerlässlich ist der Bau von Fahrzeugstellplätzen, um die zu erwartenden Besucher nah an das Gelände heran zu führen.

Ganz grob hatten die Planer die Kosten einer Realisierung je nach Ausführung auf mindestens 320.000 Euro geschätzt. Die Einnahmen schätzten sie auf 50  000 bis 60.000 Euro im Jahr. Eine Reihe der Ideen, so der Aussichtsturm oder das Adventure-Minigolf, könnten förderfähig sein, ergänzte Lüneburg. Ganz wichtig für eine Realisierung sei aber, dass es „Kümmerer“ gebe, die sich dem Park und der Entschleunigung verschrieben, stellten Lüneburg und Albertin fest. Aus ihrer Sicht biete sich das kuppige Gelände ideal an, so viele verschiedene Angebote zu erstellen. „Sie beeinflussen sich nicht“, sagte Lüneburg.

Die Gemeindevertretung nahm die Ideen zur Kenntnis und wird in den öffentlichen Gremien über das weitere Vorgehen beraten.

Quelle: shz, 09.11.2016, Dirk Steinmetz

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